Vielleicht hast du eine Idee, die nicht in Schubladen passt.
Sie ist „zu….“. Zu groß, zu schräg, zu unklar. Und sie lässt dich einfach nicht in Ruhe, bekommt aber auch keine greifbare Form.
Denn du redest und schreibst nicht drüber. (Noch nicht. ;-))
Vielleicht, weil du glaubst, dann halten dich alle für verrückt, vielleicht aus Angst vor deiner eigenen Courage, vielleicht aus völlig überzogenen Ansprüchen an dich selbst.
Und genau da liegt das Problem:
Wenn du nicht drüber sprichst, bleibt die Idee stecken.
Wenn du sie nicht rausholst, wird sie langsam dumpf.
Dieses magische Kribbeln in deine Bauch wird zu nem Klops, den du nicht verdaut bekommst. Wie unangenehm.
In diesem Artikel geht’s genau darum:
Was passiert, wenn du deine Projekte nur im Kopf jonglierst.
Die 5 Konsequenzen, die du spürst – aber nicht benennen kannst.
Denn eins weiß ich sicher: deine Idee, die ist weder unwichtig und lapidar, NOCH eine Mondmission. Beides sind falsche Geschichten. Aber was wirklich dran ist an deinem Traumprojekt, das erfährst du nicht, indem du es noch 13 weitere Runden durch dein Hirn schickst.
Nimm dir also mit, was für dich resoniert, und mach es ein bisschen wie in Harry Potter, wo der den Zauberstab an den Kopf hält und dann die Gedanken in diese Suppenschale gibt (oder war es Dumbledore?). Gibt sie raus in die Welt, so, wie du es gerade noch aushältst 😉
1. Du überlädst dein System!
Wenn du versuchst, dein ganzes Projekt im Kopf zu behalten, überforderst du dein System.
Du brauchst irre viel Energie, die nur dafür draufgeht, nicht zu vergessen, nicht jedoch (wünschenswert) fürs Umsetzen.
Spoiler: Dafür ist dein Gehirn nicht gebaut.
Leider hat dein Kopf kein eingebautes Projektmanagement-Tool.
Wie geil wär das bitte? Du hast ’ne Idee und ZACK, dein Hirn sortiert sie in Phasen, stapelt Bausteine, klebt Labels drauf und liefert einen Zeitplan mit.
Träumchen. Aber eben: nur ein Traum.
Wenn du versuchst, deine Idee allein durchs Denken zum Leben zu erwecken, passiert Folgendes:
Du wirst innerlich unruhig. Denn dein Gehirn erinnert sich sehr wohl an all die losen Enden, ohne sie jedoch sinnvoll greifen zu können.
Funfact: Wenn du was aufschreibst, checkt dein Denkapparat endlich: Ah, das ist jetzt sicher gespeichert.
Und dann kann er auch mal die Klappe halten.
Dieses ständige Jonglieren im Kopf fühlt sich vielleicht produktiv an, aber du weißt in dir drin sehr wohl: ist es nicht.
Wie willst du Fokus halten, wenn da oben nur ein wabbernder Nebel ist, aber keine klaren Gedankenfäden zum Weiterziehen?
Was du stattdessen hast: Dauerbeschäftigung mit Denken. Inneres Sortieren, um dann doch wieder lost zu sein.
Und neben dieser (sinnlosen) Dauerleistung kommen dann auch noch Versagensgefühle dazu.
Plus die Fehler, die passieren, wenn du versuchst, alles gleichzeitig zu erinnern, zu planen und zu fühlen.
Ist das den Preis wert?
Keine Ahnung. Aber wahrscheinlich nicht.
2. Dir fehlt der Blick für die Realität
Solange dein Projekt nur in deinem Kopf existiert, fühlt es sich entweder völlig easy an – oder wie eine komplette Überforderung.
Aber nie realistisch.
Weil: Ohne sichtbare Struktur fehlt dir der Maßstab.
Du kannst nicht abschätzen, wie viel Zeit, Energie oder Mut du brauchst, also erfindet dein Gehirn was. Und zwar entweder rosa Zuckerwatte oder apokalyptischen Weltuntergang. Nichts dazwischen.
Und ja I know, es braucht AUCH Energie, das Ganze endlich mal rauszulassen.
Aber wie genau soll deine Idee denn in die Welt kommen, wenn du sie nicht mal aufschreibst?
Solange du dein Projekt nur mit dir rumschleppst, tust du so, als hättest du alles im Griff.
Weil klar, im Kopf ist alles formbar, alles möglich, da quatscht dir kein Papier rein.
Leider hat das nix mit Kontrolle zu tun, sondern ist einfach nur Selbstverarsche. (dass die ihren Sinn hat, bespreche ich ein anderes mal.)
Was du da spürst, ist nicht Souveränität – es ist Angst.
Die Angst, dass die Welt da draußen deine Idee scheiße findet. Oder dass du beim Aufschreiben merkst: Fuck. Ich hab gar keinen Plan, wie das gehen soll.
Und genau deshalb schiebst du das „sichtbar machen“ immer wieder raus.
Denn solange alles vage bleibt, bist du sicher.
Keine Ablehnung, keine Peinlichkeit, keine Klarheit. Und auch: kein Fortschritt.
Ich schau jetzt mal in meine Glaskugel und sehe….:
Es geht nicht darum, wo du anfangen sollst. Es geht darum, ob du überhaupt bereit bist, anzufangen.
Weil klar:
Sobald du’s aufschreibst, sieht’s jemand. Du selbst zuerst.
Und dann musst du dich entscheiden.
Das fühlt sich an wie Kontrollverlust, ist aber in Wahrheit der erste Moment echter Selbstführung.
Die Frage ist also:
Willst du weiter im Nebel wandern – oder endlich sehen, wo du stehst?
3. Du sabotierst deinen Fortschritt durch Dauer-Wiederholen
Wenn du dein Projekt nicht dokumentierst, landest du früher oder später im Busy-Loop-Syndrom:
Du denkst, du arbeitest, aber eigentlich drehst du dich im Kreis. Immer wieder dieselben Gedanken, dieselben offenen Fragen, dieselben inneren „Ach stimmt, das wollt ich ja noch“-Momente.
Und das perfide daran?
Dein Gehirn verkauft dir diesen Kreislauf als Leistung.
„Ich bin doch dran, ich denk doch drüber nach!“
Klingt gut. Könnte man sich selbst als Fokus verkaufen, dabei ich es in Wahrheit nur geistiges Origami:
Du faltest dieselbe Idee hundertmal, aber du kommst nie auf die Idee, sie mal rauszuholen und auf den Tisch zu legen.
Denk dran: Nur weil dein Hirn beschäftigt ist, heißt das nicht, dass du vorankommst.
Es heißt nur, dass du dich selbst beschäftigst.
Und während du fleißig im Kopf jonglierst, passiert im Außen: nichts.
Keine Entscheidung. Kein sichtbarer Fortschritt. Kein echtes Commitment.
Was stattdessen wächst: Zweifel, Frust, Müdigkeit.
Und irgendwann dieser typische Gedanke:
„Ich glaub, ich krieg das einfach nicht hin.“
Doch. Kriegst du.
Aber erst, wenn du aufhörst, dein Projekt wie eine seltene Briefmarke zu behandeln, die man bloß nicht rausnimmt, und anfängst, es sichtbar zu machen.
Sichtbar = machbar.
Klingt banal. Ist aber die halbe Miete.
4. Du kannst es nicht erklären – also auch nicht umsetzen
Wenn du dein Projekt nicht erklären kannst, ist es noch nicht reif.
Nicht fürs Außen – und auch nicht für dich.
Denn was du nicht aufschreiben kannst, kannst du auch nicht greifen.
Und wenn du’s nicht greifen kannst, kannst du’s auch nicht tun.
Klar, in deinem Kopf klingt’s oft genial.
Aber sobald du den Versuch startest, es wirklich in Worte zu packen, kommt dieses berühmte Gestammel.
So ein „ähm… also… irgendwie so wie…“
Und du merkst: Boah. Krass. Da fehlen Bausteine. Oder Boden.
Und ja, das ist unangenehm.
Aber genau da liegt die Chance.
Denn beim Schreiben, beim Sprechen, beim Skizzieren sortiert sich was.
Deine Schaltzentrale springt an. Dein Körper gibt Feedback.
Du spürst plötzlich:
„Stimmt. Das da – das ist’s. Und das andere? Müll.“
Wenn du diesen Moment vermeidest, bleibst du im luftleeren Raum.
Keine Resonanz, kein Korrektiv – weder von dir selbst, noch von außen.
Und damit auch: kein Momentum.
Weil nix drängt, nix zieht, nix klickt.
Dein inneres Feuer bleibt dann so’n bisschen… Teelicht.
Wärmend, ja. Aber reicht halt nicht, um loszurennen.
Und schon gar nicht, um andere anzuzünden.
Also: Raus mit dem Ding.
Egal wie schief, egal wie roh.
Hauptsache, es steht mal da.
5. Du blockierst deine Umsetzung durch Unsichtbarkeit
Wenn dein Projekt nirgendwo sichtbar ist – nicht aufgeschrieben, nicht ausgesprochen, nicht mal als Sprachnachricht an deine beste Freundin? Tja, dann ist es einfach nicht da.
Es fühlt sich vielleicht real an. Du denkst oft dran. Du siehst es vor deinem inneren Auge. Aber guess what? Es wirkt nicht. Weil: kein Außenkontakt.
Und ja, ich weiß – du bist „dran“. Du „fühlst rein“. Du „wartest, bis es klar ist“.
Alles ehrenwert. Aber auch: maximal unbrauchbar, wenn nix draus folgt.
Was dir fehlt, ist nicht Zeit oder Mut oder noch ein Ritual.
Was fehlt, ist Sichtbarkeit. Irgendwas Greifbares.
Ein Satz, ein Skizzenblatt, ein Google Doc mit peinlichen ersten Gedanken.
Nur dann kommt Resonanz.
Nur dann kannst du sagen: „Uff, das fühlt sich nach mir an.“
Oder: „Boah, nee. Ab in den Müll damit.“
Wenn du’s aber drin behältst,
steckst du in deiner Idee fest wie ein überfütterter Hamster in ‘nem zu kleinen Röhrensystem:
Keine Luft. Kein Spielraum. Und langsam wird’s unangenehm.
Willst du echt da drin hocken bleiben, nur damit du dich nicht zeigen musst?
Fazit:Dein Projekt beginnt erst zu leben, wenn du es rausholst.
So. Jetzt weißt du, was passiert, wenn du dein Projekt im Kopf parkst.
Ich fasse zusammen: Nix, was dich lebendig fühlen lässt.
Aber ich lass dich hier nicht im Drama sitzen.
Weil klar – nur drüber lesen bringt dich auch nicht weiter.
Hier sind drei simple, oft belächelte, fast nie richtig genutzte Wege, wie du dein Projekt ans Tageslicht holst. Ich mache das regelmäßig für mich und mache das auch so mit meinen Kund:innen.
1. Mach einen radikalen Braindump
Nicht sortieren. Nicht filtern. Nicht schön schreiben.
Raus damit. Alles. Krakel, Notizen, Audios – egal wie.
Dein System braucht Entlastung.
Und dein Körper ein Gefühl für was da überhaupt alles rumwabert.
2. Nutz Tools, die mit dir denken
Zum Beispiel ChatGPT.
Sprich deine Gedanken ein, schick das Transkript an die KI und lass dir zeigen, was da drinsteckt.
Lass dir Fehlannahmen, blinde Flecken, mögliche Strukturen, GoldNuggets zeigen.
Oder: rotz alles in eine Excel, ein Google Doc, oder ’ne Wand voll Post-its.
Schnapp dir die Buntstifte deiner Kinder und mal dir dein Gehirn raus. Stell es dir gerne ein bisschen wie eine Geburtshilfe vor (da kommt ja was ins Leben ;-)).
3. Sprich laut. Mit echten Menschen.
Insbesondere, aber nicht nur Frauen, sortieren sich beim Kommunizieren.
Also: Blubber es raus. Ob Business-Buddy, ehrliche Freundin oder dein altersschwacher Hund, ist fast egal. Geh durch den ersten Moment der Angst und rede. Erklär, was du vorhast und merk dabei, was du noch nicht greifen kannst.
Ich verspreche dir: Danach siehst du klarer.
Und dein Projekt kriegt endlich Luft zum Atmen.
Wenn du Bock hast, deine Idee aus dem Kopf zu befreien,
ich bin deine Frau: Wir sezieren das Ding, ich geb dir meinen Blick von außen und baue dir ’ne Roadmap,
die sogar dein Montagmorgen-Ich versteht.
Schreib mir einfach auf Instagram @katarin.mattiza oder per Mail: hallo@katarin-mattiza.de.